Kann der Investor seine Verpflichtungen noch erfüllen?
„Im Jahr 2007 wurde im Alt-Hürther Schwimmbad das Wasser abgelassen. Inzwischen steht das Bad schon fast 8 Jahre leer, verkommt von Tag zu Tag mehr und reiht sich nahtlos in die Reihe Ihrer Projektankündigungen ein, die alle gescheitert sind. Zerbrochene Scheiben, zugenagelte Fenster, ein toter Baum, immer wieder Probleme mit Unrat und Ratten und ein insgesamt ungepflegtes Erscheinungsbild prägen die Situation. Unklar ist, wie sich die Bausubstanz des Bades entwickelt.“ Gemeinsam mit den Alt-Hürther CDU-Ratsmitgliedern Frank Rock, Gudrun Baer und Bjoern Burzinski hat sich Fraktionsvorsitzender Dirk Breuer an Bürgermeister Boecker gewandt, um auf die Missstände am Alt-Hürther Schwimmbad erneut hinzuweisen.
Boecker wird aufgefordert, den Heimfall der Immobilie an die Stadt Hürth und eine Alternativlösung für das Gebäude vorzubereiten, da der Erwerber seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Denn wie der CDU auf Anfrage von der Verwaltung mitgeteilt wurde, ist im Kaufvertrag geregelt, dass der Käufer innerhalb von 2 Jahren nach Bestandskraft der Baugenehmigung die Planung für die Umwandlung des alten Schwimmbades zu einem ambulanten Rehazentrum realisieren muss. Die Baugenehmigung wurde am 25.10.2013 erteilt. Somit würde die Fertigstellungsfrist bald ablaufen. Mit Ablauf dieser Frist ist die Stadt zum entschädigungslosen Rücktritt vom Kaufvertrag berechtigt.
„Nun sind es noch etwas mehr als drei Monate bis zum Ablauf der o.g. Frist. Da keinerlei Bauaktivitäten von außen feststellbar sind, befürchten wir, dass der Erwerber seine Verpflichtungen nicht rechtzeitig erfüllen kann“, so die CDU-Ratsmitglieder in ihrem Schreiben an Boecker. Falls dies zutreffend sein sollte, fordern sie den Bürgermeister auf, den Rückfall fristentsprechend vorzubereiten, um eine Alternativlösung für das Gebäude angehen zu können. Hierzu schlägt die CDU vor, das Gebäude dann öffentlich zum Verkauf anzubieten und dies breit bekannt zu machen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Breuer: „Unser Ziel ist, dass endlich eine realisierbare Lösung für das markante Schwimmbadgebäude gefunden, das Umfeld wieder in einen vorzeigbaren
Zustand versetzt und die Gebäudesubstanz vor weiteren Schäden bewahrt und dauerhaft gesichert wird. Das Schwimmbad ist ein markantes, historisch bedeutsames Gebäude, das es zu erhalten gilt. Wir haben Sorge, dass sich substanzielle Schäden entwickeln, die diesem Ziel zuwiderlaufen. Insofern sehen wir dringenden Handlungsbedarf.“
Schon vor Jahren hatte der Bürgermeister angekündigt, dass ein Investor das stillgelegte alte Schwimmbad in Alt-Hürth einer neuen Nutzung zuführen würde. Nachdem die von Boecker öffentlich angekündigten Verhandlungen bezüglich einer Brauhausnutzung nicht zum Tragen kamen, hatte er den Verkauf an einen Investor vorgeschlagen, der dort vorgeblich ein Reha-Zentrum einrichten wollte. „Getan hat sich auch hier bis heute nichts. Im Gegenteil – von einem Schmuckstück hat sich das Gebäude samt Areal inzwischen zu einem Schandfleck gewandelt“, kritisiert Breuer den langjährige Stillstand mitten im Zentrum von Alt-Hürth.
Auch Boeckers Aussagen, was den Baubeginn angeht, haben sich als nicht belastbar erwiesen. Im März letzten Jahres hatte er erklärt, dass in der zweiten Jahreshälfte 2014 mit dem Bau begonnen werde. Dieser Zeitraum ist ergebnislos verstrichen.