CDU will für Hürther Schülerinnen und Schüler kämpfen

In diesem Jahr besteht bei den Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen an den beiden Hürther Gymnasium die Situation, dass insgesamt mehr Schülerinnen und Schüler angemeldet sind, als die Gymnasien Plätze anbieten können.

„Dies resultiert aus der Tatsache, dass wir viele Neubürger und sehr viele Anmeldungen aus Nachbarkommunen haben. Außerdem müssen die Eltern der Empfehlung der Grundschulen zur Einordnung ihrer Kinder in eine Schulform nicht mehr folgen und viele möchten ihr Kind am Gymnasium anmelden“, weiß Gudrun Baer, Sprecherin der CDU-Fraktion im Bildungsausschuss zu berichten.

„Deshalb haben wir durch einen Dringlichkeitsbeschluss schon zu Beginn der Woche ganz klar gemacht: Zuallererst stehen die Plätze an ASG und EMG den Hürther Kindern zu“, stellt der CDU-Fraktionsvorsitzende, Bjørn Burzinski , klar. „Dieses Vorgehen folgt nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern ist rechtlich durch § 46 Abs. 6 des Schulgesetzes NRW gedeckt.

Nun wurden jedoch die Schulleiter beider Gymnasien wurden von ihrem Dienstherren, der Bezirksregierung, angewiesen, Plätze an den Schulen für die 5. Klasse unter allen Anmeldungen auszulosen – auch unter jenen, die gar nicht in Hürth wohnen.

„Wir sind fassungslos“, zeigt sich Baer konsterniert. „Im Schulausschuss habe ich miterleben müssen, wie die Wünsche Hürther Eltern, ihre Kinder an einem unserer beiden Gymnasien anmelden zu können, hinten angestellt wurden. Auch wenn der überregionale Blick nachvollziehbar und wichtig für die Familien im Regierungsbezirk ist.“

CDU-Ratsmitglied Uli Klugius erläutert: „Die Bezirksregierung Köln hat durch ihre Anweisung jetzt geschafft, dass 31 Hürther Familien in den nächsten Tagen erfahren werden, dass ihr Kind nicht an einem Gymnasium in ihrer Heimatstadt angenommen wird. Wir können allen betroffenen Eltern nur dringend ans Herz legen: Nutzen Sie alle rechtlichen Möglichkeiten zum Widerspruch! Beschweren Sie sich bei der Bezirksregierung!“

Baer, Burzinski und Klugius versprechen: „Wir werden gemeinsam mit den betroffenen Eltern und der Stadtverwaltung weiter dafür kämpfen, dass alle Hürther Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr an einem Gymnasium in ihrer Heimatstadt gehen können.“

CDU besorgt über Fachkräftemangel

„Die Angebotsstruktur der frühkindlichen Bildung in unserer Stadt ist in den vergangenen Jahren stetig verbessert worden. Diesen Weg wollen wir konsequent fortschreiten“, fasst Ratsherr Peter Zylajew den Bericht der Verwaltung zur Kinderbetreuung in Hürth zusammen. Im Kindergartenjahr 2023/2024 stehen in 36 Kindertageseinrichtungen 2.512 Betreuungsplätze sowie bei 46 Kindertagespflegepersonen 211 Plätze zur Verfügung. Fast 60 % aller Kinder nutzen eine Betreuungszeit von 45 Stunden. Das Angebot eines 25 Stundenplatzes haben 2019 noch 16 von rund 2.400 Kindergartenkindern in Anspruch genommen, in diesem Jahr nutzt es keine Familie mehr.

Zylajew freut sich, dass die Planung für einen fünfzügigen Kindergarten am Sonnenhang in Kendenich auf Hochtouren läuft: „Dieser neue Standort bietet den Familien perspektivisch wieder einen Kindergarten vor Ort.“ Im September 2021 musste das für die KiTa Burgwichtel angemietete Gebäude am Platz an den Kirchen schließen, da es von Schimmel befallen ist. Seitdem werden die Kinder in verschiedenen Einrichtungen betreut.

„Wir haben in Hürth in den vergangenen Jahren das Betreuungsangebot stetig bedarfsgerecht erweitert“, betont Ratsfrau Gudrun Baer, ergänzt jedoch besorgt: „Der Fachkräftemangel hat aber zur Konsequenz, dass bei der neuen Kita in Efferen-West zwei Gruppen noch nicht eröffnet werden konnten. Der drastische Mangel an Erzieherinnen und Erziehern ist, wie in vielen anderen Kommunen, unsere größte Sorge, um die guten Betreuungsangebote aufrecht erhalten zu können.“

Pavillon am Gustav-Stresemann-Ring beschäftigt weiterhin die Politik

Nach gehäuften Anwohnerbeschwerden am Gustav-Stresemann-Ring in Efferen hat sich der Jugendhilfeausschuss bereits in den vergangenen Sitzungen mit dem Pavillon am Spielplatz beschäftigt. Nach Antrag der schwarz-grünen Koalition gab es nun auf Initiative der Stadtverwaltung einen ersten Vor-Ort-Termin mit Vertretern der Stadtverwaltung, Anwohnerinnen und Anwohnern, der Polizei und unter anderem einer Delegation aus CDU und Jungen Union Hürth. Gemeinsam soll ein Konzept erarbeitet werden, welches für alle Anwohnerinnen und Anwohner verträglich ist.

„Mich als Anwohnerin und zuständige Stadträtin beschäftigt das Thema schon länger“, berichtet Daniela Kunze, Ratsmitglied für den Wahlkreis rund um den Gustav-Stresemann-Ring. „Nach vielen Gesprächen mit Anwohnerinnen und Anwohnern und Zuständigen in der Verwaltung muss nun eine verträgliche Lösung zeitnah herbeigeführt werden“, so Kunze weiter.

„Für uns ist es wichtig, die Anwohnerinnen und Anwohner vor dem nächtlichen Lärm zu schützen, aber auch den Kindern und Jugendlichen nicht einen ihrer Treffpunkte alternativlos zu nehmen“, erklärt Peter Zylajew, Mitglied des Jugendhilfeausschusses. „Wir müssen schauen, ob es eine sinnvolle Alternativnutzung gibt oder ob hier möglicherweise Umbauten erfolgen müssen. Daher war der heutige Vor-Ort-Termin mit dem Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern die richtige Lösung“, betont Zylajew.

Gudrun Baer, Mitglied im Jugendhilfeausschuss, stimmt Zylajew voll und ganz zu: „Alle Beteiligten mit einzubeziehen und sich gegenseitig auszutauschen, war für uns als CDU immer wichtig. Gemeinsam mit unserem Koalitionspartner den Grünen haben wir uns daher gegen den vorzeitigen Abriss und für eine Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger entschieden.“

In dem Austausch wurden der Verwaltung verschiedene Ideen und Vorschläge unterbreitet, wie beispielsweise die Installation einer Laterne, damit der Pavillon besser einsehbar ist oder auch der Rückbau der Mauerelemente rund um die tragenden Säulen des Pavillons. Die Stadtverwaltung arbeitet die gelieferten Lösungsansätze nun aus. In den kommenden Sitzungen des Jugendhilfeausschusses soll dann entschieden werden, ob einer der Lösungsansätze zielführend ist oder ob der Pavillon abgerissen wird.

„Die Mittel für die Hürther Schultheatertage sind nicht nur in den Haushalt 2023 eingebracht, sondern in der Mittelfristplanung bis 2025 festgeschrieben. Das gibt dem Kulturamt Planungssicherheit und eröffnet die Möglichkeit, das Theaterfestival weiter auszubauen und zu qualifizieren“, freuen sich die Initiatoren Marco Jansen, sachkundiger Bürger der CDU im Kulturausschuss und Hans-Josef Lang, CDU-Ratsmitglied und Vorsitzender des Kulturausschusses.

Die Schultheatertage waren von den beiden Kulturfreunden von Anfang an als Langfristprojekt gedacht, um Schülerinnen und Schüler an das Theater heranzuführen und den Schulunterricht um einen kreativen Aspekt zu erweitern. „Theaterinszenierungen wie Berthold Brechts ˈDer aufhaltsame Aufstieg des Arturo Uiˈ beschäftigen sich zum Beispiel mit historischen Ereignissen, wie in diesem Fall dem Nationalsozialismus. Auch aktuelle Geschehnisse werden aufgegriffen, wie die Flüchtlingskrise in ˈWillkommenˈ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Den Schülerinnen und Schülern wird durch die kreative Darbietung des anspruchsvollen Themas ein leichterer Zugang ermöglicht“, ist sich Jansen sicher. „Und durch die Anbindung der Workshops können die frischen Eindrücke vertieft und Fragen direkt geklärt werden“ ergänzt Lang.

Einen weiteren Aspekt pro Schultheatertage stellt jedoch auch die Entführung in Fantasiewelten dar. „Gerade weil wir von der einen in die andere Krise gerutscht sind, müssen wir den Kids auch Raum für Reflektion und Unbeschwertheit bieten. Zum Beispiel die grimmschen Märchen ˈHans im Glückˈ oder ˈDer gestiefelte Katerˈ lassen die Kids lachen und einfach nur fröhlich sein“, so Lang.

Die Tatsache, dass die finanziellen Mittel bis 2025 sicher sind, ermöglicht nun früher mit der Planung zu beginnen und die Hürther Schultheatertage 2023 bis 2025 mit Schulen und Theatern zu konzipieren. „Das Budget von jährlich 15.000 Euro bleibt bestehen und die vergangenen Schultheatertage haben gezeigt, dass dieser Betrag einen Ausbau des Festivals ermöglicht. Eine Ausweitung das Festival auf zwei Wochen mit mehr Inszenierungen und Workshops wäre denkbar und erstrebenswert, um mehr Schülerinnen und Schülern den Besuch zu ermöglichen“, so Jansen.

„Mit den letzten Schultheatertagen konnten 1.000 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Bei knapp 7.000 Hürther Schülerinnen und Schülern gibt es also noch Luft nach oben“, weiß Lang zu berichten.

„Wir sind gespannt wie das Kulturamt das Festival weiterentwickeln wird und freuen uns schon auf die weiteren Ausgaben und begeisterte Kids, wie wir sie bei der Premiere erlebt haben“, so Jansen und Lang.

Traditionelles Neujahrsfrühstück der Frauen Union Hürth

Die erste Vorstandssitzung der Frauen Union startet traditionell mit einem gemeinsamen Frühstück. Eine schöne Gelegenheit, um sich über die Erlebnisse der politischen Winterpause und die Planungen für das kommende Jahr auszutauschen.

In diesem Jahr bedankte sich der Vorstand bei der scheidenden Vorsitzenden Sonja Schmitz. Aus beruflichen Gründen hat sie die politischen Ehrenämter leider aufgeben müssen. Wir wünschen Sonja alles Gute für ihre Zukunft und freuen uns, dass sie uns weiterhin im Hintergrund unterstützt, wenn es ihre Zeit zulässt.

Ein fester Termin im Jahreskalender ist „Der besondere Film zum Weltfrauentag“ am 08. März 2023 im Berli Kino. „Die Unbeugsamen“ erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik.

Die ersten hundert Tage im Amt hat Willy Winkelhag so gut wie überstanden. Seit Ende Oktober ist er offiziell Ortsvorsteher für Stotzheim und Sielsdorf. Auch wenn sich der 68jährige Landwirt seit Jahrzehnten vielfältig ehrenamtlich engagiert, etwas Besonderes ist es für den Ehemann, Vater von zwei erwachsenen Söhnen und Opa von fünf Enkeln schon, sich nun in dieser Rolle für seine Heimat einzusetzen. Das „du“ ist Willy Winkelhag am liebsten. Deshalb hat „Neues aus“ ihn im Interview auch von Anfang an geduzt. 

Was hat dich bewogen zuzustimmen, als du gefragt wurdest, ob du das Amt des Ortsvorstehers übernehmen würdest? Stotzheim und Sielsdorf liegen mir von Kindesbeinen an am Herzen. Mit meinen vielfältigen Kontakten und meiner Verwurzelung vor Ort kann ich dazu beitragen, beide Orte zusammen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern attraktiv zu gestalten und lebendig zu halten. Ich würde mich freuen, wenn wir Stotzheim und Sielsdorf noch enger zusammenbringen könnten.

Worauf richtest du langfristig dein Augenmerk? Wir brauchen Orte und Gelegenheiten, wo man sich kennenlernen, treffen und gemeinsam feiern kann. Mit der Weihnachtsfeier auf meinem Hof und der Nikolausaktion habe ich schon mal versucht, über Pfarrfest, Kirmes und Radrennen hinaus erste weitere Highlights zu schaffen.

Die ersten hundert Tage im Amt sind so gut wie vorüber. Was konntest du schon auf den Weg bringen? Schon vor meiner Vereidigung habe ich den Neubau des Fußgängerwegs an der Decksteiner Straße kritisch begleitet. Nur im Schulterschluss mit den Stadtwerken konnte man das Bauunternehmen dazu bringen, das Pflaster im zweiten Anlauf ordentlich zu verlegen. Zu meinem Amtsantritt sah es dann so aus, als würden in Stotzheim so langsam die Lichter ausgehen: Mit dem „Op d’r Eck“ hat die letzte Gaststätte geschlossen, während es in Sielsdorf mit dem „Esszimmer 225“ erfreulicherweise wieder ein schönes Restaurant gibt. Dann die große Sorge um einen Fortbestand des Lebensmittelladens der Eheleute Seidel. Nun wissen wir: Es wird weitergehen, mit einer neuen Betreiberfamilie, worüber wir uns alle im Dorf freuen. So dass ich mich jetzt intensiv der Zukunft vom „Op d’r Eck“ widmen kann. Ich freue mich, dass wir schon mal dank einer Sondergenehmigung und großem Engagement unserer Stotzheimer Jecken Karneval im „Op d’r Eck“ feiern können.

Es gibt den einen oder anderen Kritiker, der argwöhnt, dass du als Ortsvorsteher die Aufgabe ganz im Sinne verstorbenen Bruders fortführen wirst. Was antwortest du darauf? Jeder Mensch ist anders und handelt anders. Das gilt auch für mich und meinen Bruder. Im Gegensatz zu ihm gehöre ich keiner politischen Partei an. Wie mein Bruder möchte ich für alle ansprechbar und da sein. Ohne Parteibuch ist das vielleicht etwas einfacher.

Wann und wie kann man dich am besten erreichen? Mich kann man zu jeder Zeit ansprechen oder per Mail kontaktieren: willy.winkelhag@t-online.de. Ich komme auch gern kurzfristig vorbei, um mir vor Ort ein Bild zu machen.

Was interessiert dich privat, fernab von Job und Ehrenamt? Als Familienvater und Opa spielt natürlich meine Familie eine riesengroße Rolle. Ich liebe gutbürgerliches Essen in geselliger Runde. Meine Hobbies sind Schwimmen und radeln und einmal im Jahr Skilaufen.

Neujahrsempfang: Austausch zu politischen Themen bei Kaffee und frischen Brezeln

Zu dieser ersten Veranstaltung im neuen Jahr hatten sich 35 Mitglieder angemeldet. Vorsorglich war aber für 40 Personen eingedeckt wurden, denn der abgetrennte Bereich des Schützenhauses füllte sich nach und nach.

Als Hauptredner war unser Landrat, Herr Frank Rock eingeladen. Sein Thema: „Öffentliche Verwaltung in herausfordernden Zeiten“. Weitere Gäste waren die Vorsitzende der SU Rhein-Erft Sybille SimonsThomas Okos MdL und Willi Zylajew, Vorsitzender der CDU Kreistagsfraktion.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den stellv. Vorsitzender Reinhard Meyer sprach Frau Simons ein Grußwort im Namen der Senioren Union des Kreises. Sie hob hervor, dass die Senioren Union (SU) des Rhein-Erft-Kreises gut arbeiten würde und unser Verband der zehntstärkste auf Landesebene sei. Explizit dankte sie den Stadtverbandsvorsitzenden für deren Arbeit. 

Landrat Frank Rock begann seine Rede damit, dass er seine Verantwortung über 1350 Mitarbeiter und 700 Polizeibeamte, über die er Dienstvorgesetzter sei, kurz umriss. Er sei seit 2020 ein „Landrat in Krisenzeiten“: Pandemie, Flutkatastrophe, Energiekrise, Krieg in der Ukraine, und jetzt noch Lützerath. Dieses Dorf steht als Synonym für die Kompromissunfähigkeit der Protestierenden. Statt erst 2038 soll der Kohleausstieg bereits 2030 vollzogen werden. Im Gegenzug aber wird die Grube um das Gebiet erweitert, in dem Lützerath liegt. Dafür werden acht weitere Dörfer vor dem Abriss verschont.

Danach leitete er eine Fragerunde und Diskussion zu brennenden Themen ein: die Koalition in Berlin und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Allgemein wurde der Kanzler als zu zögerlich empfunden. Die Koalitionsparteien arbeiten z. T. gegen einander und vor allem sei das Verteidigungsministerium fehlbesetzt. Fazit: Die deutsche Bevölkerung müsse sich auf noch härtere Zeiten einstellen. Ein besonderes Thema seien die Schulen. Grundschulen mit 60 % Migrationskindern seien Brennpunktschulen. 

Der stellv. Vorsitzende Reinhard Meyer dankte für den Vortrag und Moderation von Herrn Rock und bat Thomas Okos um ein kurzes Statement. 

Herr Okos lobte die Arbeit des Landrats für den Kreis in Bergheim. Er selbst arbeite in Düsseldorf im Wirtschaftsausschuss. Auch hob er die Arbeit von Willi Zylajew im Kreis hervor, was dieser in vielen  Mitgliedschaften für die Menschen vor Ort geleistet habe und noch leistet.  

Zum Schluss meldete sich Herr Willi Zylajew selbst zu Wort. Er fand großartig, dass sich so viele SU-Mitglieder an diesem Nachmittag eingefunden hatten und Interessen an den heutigen Themen bekundet hätten. Er lud die Gesellschaft ein, am 4. Juni des 100jährigen Geburtstages des früheren Hürther Bürgermeisters Karl Ingenerf  (geb. 5.6.1923) zu gedenken. Die Veranstaltung ist in der Berufsschule in Alt-Hürth geplant. Einladungen erfolgten zu einem späteren Zeitpunkt. 

Gegen 17 Uhr verabschiedete Reinhard Meyer die Gesellschaft, nicht ohne nochmals auf die  Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstands am 9. Februar hinzuweisen. Er dankte allen für deren rege Beteiligungen und wünschte einen guten Heimweg.

Wir hatten einen interessanten Nachmittag mit vielen Informationen, traditionsgemäß mit frisch gebackenen Brezeln mit Butter und Marmelade zum neuen Jahr. 

Bürgermeister Dirk Breuer 

Hohe Belastungen gefährden die kommunale Handlungsfähigkeit – Bund und Land sind in der Pflicht! 

Es scheint, dass wir aus den Krisen nicht herauskommen und in der Krisenbewältigung stützt sich der Bund massiv auf die deutschen Kommunen. Bei aller Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger, die wichtig ist, vernachlässigen die Entscheidungsträger im Bund massiv die Entlastung der Städte und Gemeinden in Deutschland. 

Wie wusste schon Goethe: „Es nimmt der Augenblick, was die Jahre geben.“ Und so kommt es denn auch dazu, dass aus dem im vergangenen Jahr prognostizierten Überschuss von 20.000 Euro nun ein Defizit von rd. 11 Millionen Euro geworden ist. Betrachtete man die zusätzlichen Belastungen, die in Folge der Corona-bedingten Mehraufwendungen und des russischen Einmarsches in der Ukraine entstehen, mit, läge das Defizit sogar bei 15,5 Millionen Euro. Dieser Mehraufwand wird – bedingt durch Landesvorgaben – im kommenden Jahr allerdings isoliert und belastet das Ergebnis erst ab 2025. Es bleibt aber bei einer Belastung, dies sollten wir im Hinterkopf behalten. Relevant für das offizielle Defizit in 2023 sind allein externe Faktoren. Das Aufwandsvolumen liegt gegenüber der Vorjahresplanung um rd. 10 Millionen Euro höher. Zwei dieser Faktoren, die wir nicht unmittelbar beeinflussen können, sind im Wesentlichen die Kreisumlage sowie der steigende Verlustausgleich der Stadtwerke Hürth (SWH). Umso bedrückender sind diese und andere Faktoren, wenn man bedenkt, wie solide und gut wir bisher gewirtschaftet haben. 

Wir müssen alles dafür tun, dass wir die Aufgaben, die wir heute leisten, auch künftig noch gestemmt bekommen bzw. so umgestaltet bekommen, dass ein leistungsfähiges Angebot für die Hürtherinnen und Hürther bewahrt werden kann. In der jetzigen, unsicheren Situation sollten wir alles vermeiden, was dauerhaften Aufwand verursacht, aber von unserem Investitionsprogramm, unseren Zukunftsprojekten sollten wir nicht ablassen, auch wenn natürlich steigende Zinsen zu höherem Aufwand führen. Für die Lebensqualität in Hürth sind all diese Vorhaben wichtig, damit die Menschen gerne und gut hier leben und das soll auch so bleiben.

Kämmerer Marco Dederichs

Die aktuellen Rahmenbedingungen sind für die kommunalen Haushalte schwierig. Nach überstandener Pandemie mit allen verbundenen Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie die örtliche Wirtschaft herrschte Anfang 2022 noch Aufbruchsstimmung. Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 ändern sich diese Bedingungen für die Kommunen fast täglich. Deutliche Steigerungen bei den Energiekosten, im Bereich der Baukosten, die stark gestiegenen Zinsen sowie die allgemeine Preissteigerung werden die städtischen Finanzen in den kommenden Jahren erheblich belasten. Hinzu kommen Forderungen der Gewerkschaften von mehr als 10 Prozent für die anstehenden Tarifverhandlungen. Für die kommenden Jahre gilt es, den Gürtel enger zu schnallen, wenn das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts mittelfristig wieder erreicht werden soll. 

Ich bin froh, dass wir im kommenden Jahr trotz der widrigen Bedingungen auf Steuererhöhungen verzichten können. Nun geht es darum, die wesentlichen Kostenpositionen bei der Stadt aber auch bei den städtischen Beteiligungen in den Blick zu nehmen und kritisch zu hinterfragen, ob und wie diese Kosten gesenkt werden können. Wir müssen gerade in diesen schwierigen Zeiten den eingeschlagenen Weg der Haushaltskonsolidierung konsequent fortsetzen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Bjørn Burzinski

Leistungen erhalten und ausbauen, aber zugleich finanziell solide bleiben und den Haushalt ausgleichen – diese Balance ist uns in den letzten Jahren gut gelungen. Gut, dass wir das Geld in den letzten Jahren zusammengehalten haben und in den guten Zeiten nicht das Geld zum Fenster rausgeworfen haben. Die Situation zeigt, dass wir Vieles richtig gemacht haben, wenn wir nun trotz angespannter Lage in schlechteren Jahren unsere Linie fortsetzen können:

  • Investitionen in unsere Ordnung und Sicherheit sind ungefährdet, Ausbau und Sanierung der Feuerwache Hermülheim werden fortgeführt
  • Das Schulraumsanierungsprogramm bleibt unverändert; die Fertigstellung des Ernst-Mach-Gymnasiums, der Ergänzungsbau an der Friedrich-Ebert-Realschule, neue Aula und neue Klassenräume in Hürth-Fischenich und das Kinderrestaurant in der Bodelschwingh-Schule sind die größten Projekte in diesem und in den kommenden Jahren
  • Hürth bekommt einen Fitness- und Bewegungspark, in der „grünen Lunge“ im Hürther Zentrum rund um das Stadion wird bald ein Ort für Aktivitäten von Jung und Alt entstehen.
  • Die Umsetzung des Energiesparcontractings ist wichtiger denn je, Investitionen in Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten sind gesichert.

Wir sind uns mit der Verwaltungsspitze einig, dass wir unsere Zusagen an die Hürther Bürgerinnen und Bürger verlässlich erfüllen wollen. Die Grundlagen hierfür legen wir, indem wir die Stadt und unsere Angebote weiterentwickeln, zugleich aber auf riskante Experimente verzichtet haben. Hieran wollen wir auch in diesem Jahr nichts ändern.

Um uns als Stadt unabhängiger zu machen, insbesondere in der Energieversorgung, weisen wir weitere Flächen für Photovoltaikanlagen aus. Um dort 2023 in die Produktion von Strom aus Sonnenenergie zu investieren; wir beteiligen uns an einem Windpark, der in der Berrenrather Börde entstehen wird, wir prüfen die Energiegewinnung aus den Prozessen der Kläranlage und wir stellen die Fernwärmeversorgung auf breitere Beine, um sie langfristig zu sichern. Das sichert langfristig Erträge und kommt den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Im Gegensatz zu anderen Energieträgern profitieren die Fernwärmekunden von moderaten Preissteigerungen.