Haushaltsausgleich trotz millionenschwerer Investitionen und Erhöhung der Mittel für Bildung und Betreuung
„Erstmals steuern wir in den nächsten Jahren wieder auf einen ausgeglichen Haushalt zu“, freut sich CDU-Fraktionschef Bjørn Burzinski mit Blick auf die mittelfristige Finanzplanung der Stadt Hürth.
In diesem Jahr sieht der Haushaltsplan,
den Bürgermeister Dirk Breuer vorgelegt hat, zwar noch ein Defizit von 2,1 Mio.
Euro vor. Aber selbst dies bedeutet eine Verbesserung des Ansatzes aus 2019 von
5,4 Mio. Euro. Schon in 2023 rechnet die Finanzverwaltung mit einem kleinen
Plus von rund einer halben Million Euro.
„Das schaffen wir trotz der enormen
Anstrengungen, die wir weiterhin zur Weiterentwicklung unserer Stadt leisten“, betont
Burzinski fest und zählt auf: „Die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen, die
nachhaltige ökologische Ausrichtung unserer Stadt durch die intelligente Gestaltung
der Verkehrswende und die Schaffung moderner Mobilitätsangebote, die
Verbesserung unseres Lebensumfeldes sowie die Stärkung des
Wirtschaftsstandortes Hürth sind vorrangige Ziele, die wir mit dem
Haushaltsplan und dem Wirtschaftsplan der Stadtwerke für 2020 und in der
mittelfristigen Planung bis 2023 verfolgen.“
Die Stadt plant in diesem Jahr
Investitionen in Höhe von knapp 30 Mio. Euro, wovon die größten Maßnahmen in
den Bildungsbereich fallen: die Gebäudeteile A und C am Ernst-Mach-Gymnasium,
die Erweiterung der Friedrich-Ebert-Realschule mit Neubau einer Mensa, Ergänzungsbauten
an den Grundschulen in Alt-Hürth und Fischenich, die Fortsetzung des Schulhoferneuerungsprogramms
sowie der Neubau einer Dreifachsporthalle an der Sudetenstraße. Außerdem soll
die Sporthalle an der Bonnstraße mittelfristig einem Neubau weichen und auch
die alte Sporthalle neben dem Albert-Schweitzer-Gymnasium wir von grundauf saniert werden.
Weitere Investitionen sind für die
Maßnahmen des Energiesparcontractings vorgesehen, um städtische Gebäude zu
ertüchtigen, langfristig Kosten zu senken und vor allem nahezu die Hälfte
unseres Energieverbrauchs als unseren Beitrag gegen den Klimawandel einzusparen.
Mit den Sanierungsmaßnahmen im
Familienbad „De Bütt“ sowie der Planung und Gestaltung eines Fitness- und
Bewegungsparks auf dem Gelände des Hürther Stadions erhält und erweitert die
Stadt in den nächsten Jahren ihr abwechslungsreiches Freizeitangebot für Klein
und Groß und stellt zugleich den Erhalt von Schwimmflächen für die Zukunft
sicher.
„Eine weiteren wichtige Weiche konnten
wir mit unserem Antrag zur Erhöhung der Mittel für die Freien Träger der
Offenen Ganztagsschulen stellen“, zeigt sich die stellvertretende
Fraktionsvorsitzende Gudrun Baer zufrieden. Mit insgesamt 330.000 Euro allein
im ersten Jahr sollen zunächst Projekte unterstützt werden, bevor ab dem
Schuljahr 2020/21 höhere Pauschalbeträge die Qualität der Kinderbetreuung langfristig
verbessern. „Die Offenen Ganztagsschulen leisten neben den
Kindertageseinrichtungen einen enormen Beitrag zur Betreuungslandschaft, wie
wir sie seit 2014 in Hürth Stück für Stück ausgebaut und verbessert haben“,
ergänzt Baer.
Hoffnungsvoll zeigt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Rüdiger Winkler, der die CDU als Sprecher im Verwaltungsrat der Stadtwerke
vertritt, auch für unsere Stadtwerke: „Wir waren uns schon vorab im Klaren,
dass der neue Stadtwerkechef ein schweres Erbe antreten wird. Dies zeigt uns der
vorgelegte Wirtschaftsplan dann auch mit den für 2020 und die Folgejahre
geplanten Steigerungen des Verlusts. Bei genauerer Betrachtung und Beratung mit
dem Stadtwerkevorstand bin ich jedoch überzeugt, dass mit diesem
Wirtschaftsplan erstmals eine Planung vorgelegt wurde, die uns die
wirtschaftliche Realität bei den Stadtwerken schonungslos offenbart. Damit
haben wir nun eine Basis, endlich damit beginnen zu können, effektiver und
effizienter zu arbeiten, um unseren Stadtwerken wieder eine langfristige und
positive Perspektive zu geben. Mit den jetzt aufgenommenen neuen
Geschäftsfelder Telekommunikation, Photovoltaik und Strom werden wir unsere
Stadtwerke zusätzlich zu schon seit vielen Jahren immer weiter ausgebauten
umweltfreundlichen Fernwärme werden wir die Stadtwerke noch attraktiver machen und
mittelfristig den jetzt vorsorglich geplanten Verlust deutlich reduzieren“, kommentiert
Winkler die in der letzten Woche bereits verabschiedete Planung.
Trotz der angespannten Ergebnissituation planen die Stadtwerke aber
auch weiterhin massiv nachhaltige Investitionen. Dies betrifft nicht nur die
Fernwärme mit der Umstellung auf Kraft-Wärme-Kopplung und damit weg von der
Braunkohle, sondern auch den Fuhrpark des Unternehmens, der kontinuierliche auf
alternative Antriebe umgestellt wird. Erst kürzlich konnte sogar das erste
Wasserstoffmüllfahrzeug in Betrieb genommen werden. Die Stadtbusflotte wird
nach der Planung bis Ende 2021 sogar vollständig auf Brennstoffzellenantriebe
umgestellt sein.
„Für die zunehmende Gewichtung des Radverkehrs werden jetzt
endlich die Instandhaltungsaufwendungen von Straßen und Radwegen getrennt und
nachvollziehbar mit dem Schwerpunkt auf den Radverkehr ausgewiesen. Mittel für
zusätzliche Fahrradabstellplätze und die Prüfung eines Fahrradverleihsystems
für Hürth runden dies Bild ab. Außerdem wollen wir durch eine gezielte
Investitionsplanung, insbesondere im Straßenbau nicht nur die jährlichen Investitionen,
sondern auch die Belastungen für unsere Bürgerinnen und Bürger reduzieren“, erläutert
Winkler weiteren Planungsschwerpunkte seiner Fraktion.
Die CDU-Fraktion blickt zufrieden auf die
Planungen für 2020 und die Folgejahre: „Wir sind für die Zukunft gut
aufgestellt. Durch die hohen Investitionen wird der Sanierungsstau an
öffentlichen Gebäuden nach und nach abgebaut, durch die Erhöhung der
städtischen Zuschüsse an die freien Träger der Offenen Ganztagsschulen steigern
wir nachhaltig die Qualität im Bildungs- und Betreuungsbereich und wichtige
Personalentscheidungen machen den Gesamtkonzern Stadt Hürth fit für morgen“,
sind sich Burzinski, Baer und Winker einig.