Reine Lippenbekenntnisse helfen nicht weiter – Breite Akzeptanz zur Weiterentwicklung der Hürther Bildungslandschaft erforderlich
„Wir wollen unsere Bildungslandschaft weiterentwickeln, ohne die Schulvielfalt in Hürth zu gefährden“, fasst CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Breuer die Position seiner Fraktion in der aktuellen Diskussion um die Gründung einer Gesamtschule zusammen. Nachdem der Schulausschuss der Verwaltungsvorlage, den Schulstandort an der Krankenhausstraße für die neue Gesamtschule festzulegen, nicht gefolgt ist, fordert die CDU, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das von allen Seiten akzeptiert wird. Eine Umsiedlung und Verkleinerung der Realschule wird dem Elternwillen nicht gerecht und würde faktisch die Abschaffung der Friedrich-Ebert-Realschule durch die Hintertür bedeuten“, kritisiert Breuer. Dabei würde die Vielfalt der Schulformen in Hürth stark in Mitleidenschaft gezogen. „Wir wollen ein breites Angebot der Schulformen in unserer Stadt“, betont Breuer. Dabei zeigt sich in den Ergebnissen der Elternbefragung eine starke Tendenz für längeres gemeinsames Lernen, der Rechnung getragen werden müsse. Allerdings belegen die Umfrageergebnisse auch eine stabile Nachfrage für die Realschule, so dass eine Reduzierung auf nur noch zwei Züge, dem nicht gerecht würde.
Die CDU-Fraktion spricht sich zudem dafür aus, den jüngst verabschiedeten Schulentwicklungsplan zu berücksichtigen. Die Gutachter haben hierin ausdrücklich eine vierzügige Gesamtschule empfohlen. Eine fünfzügige Gesamtschule, wie von SPD, Grünen, FDP und Verwaltung angestrebt, hat negative Auswirkungen auf alle anderen weiterführenden Schulen. Daher ist die CDU-Fraktion dem jüngsten Beschlussvorschlag zur Einrichtung einer fünfzügigen Gesamtschule nicht gefolgt. „Die Annahme dieses Beschlussvorschlags von SPD, Grünen und FDP hilft keiner Mutter und keinem Vater weiter, die ihr Kind gerne auf eine Gesamtschule in Hürth schicken würden. Das sind bloße Lippenbekenntnisse. Ohne die Finanzierbarkeit sicherzustellen, ist die fünfzügige Gesamtschule seriös nicht realisierbar.“ Eine Beschränkung auf eine vierzügige Gesamtschule hätte aus Sicht der CDU den Vorteil, dass sie eher finanzierbar wäre und andere Schulformen nicht so stark in ihrem Bestand gefährden würde. Zudem kämen damit auch wieder andere Standorte ins Spiel, die die Verwaltung voreilig ausgeschlossen hatte. Zudem fordert die CDU-Fraktion erneut, die Einrichtung einer Sekundarschule für Hürth zu prüfen, wie sie der NRW-Schulkonsens vorsieht. Diese Schulform ist in besonderer Weise geeignet, längeres gemeinsames Lernen zu ermöglichen, eine bessere Betreuungsquote sicherzustellen und Nachteile für bestehende Schulen zu vermeiden.