Nach dem türkischen Referendum: „Wenn 64 Prozent der abgegebenen Stimmen in Hürth für eine Staatsreform sind, muss man fragen, ob die doppelte Staatsbürgerschaft als Instrument gelingender Integration noch geeignet ist.“
„Wir müssen überprüfen, ob unser Angebot einer doppelten Staatsbürgerschaft noch zeitgemäß ist.“ Das erklärt der CDU-Landtagskandidat für Frechen, Hürth und Kerpen (ohne Balkhausen, Brüggen und Türnich), Frank Rock, nach dem Referendum in der Türkei. Insbesondere die Wahlergebnisse in Deutschland und im Rheinland stimmen den Christdemokraten sehr nachdenklich. So hatten in Düsseldorf über zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler, in Essen mit 76 Prozent sogar mehr als drei Viertel der Wählerinnen und Wähler für die vom türkischen Präsidenten vorgelegte Verfassungsänderung gestimmt. Auch wenn dies in der Gesamtbetrachtung nur ca. 13,5 % der in Deutschland lebenden Türken sind, muss man diese Entwicklung kritisch hinterfragen.“
Wenn laut Rheinischer Post online auf der Grundlage der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu in Hürth 64 Prozent der abgegebenen Voten für die Staatsreform stimmten, dann müsse man schon fragen dürfen, ob die doppelte Staatsbürgerschaft als Instrument für eine gelingende Integration in ein demokratisches Gemeinwesen wie die Bundesrepublik Deutschland noch geeignet sei, fragt Rock. Er sei sich der Problematik seines Vorschlages bewusst, weil auch Menschen aus anderen Nicht-EU-Staaten wie US-Amerika oder demnächst die Briten von einer doppelten Staatsbürgerschaft profitierten. Rock sieht sich aber mit seinen Zweifeln in der Linie einer Mehrheit der CDU Deutschlands. Denn auf dem letzten CDU-Bundesparteitag in Essen hatten die Delegierten mit Mehrheit einen Antrag beschlossen, die doppelte Staatsbürgerschaft abzuschaffen.