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Hürther Politik begleitet Ausbau offen, aber kritisch

Dirk Schüller, CDU-Ratsmitglied für Hürth-Fischenich, schaute bei der Vorstellung der Pläne für den Ausbau der S-Bahn-Strecke ganz genau hin: „Eine S-Bahn, die alle 20 Minuten in Kalscheuren und Fischenich halten wird, ist ohne Frage ein Gewinn für die gesamte Region. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass er ebenso seine Tücken mit sich bringt, wenn man bei der Planung nicht ganz genau hinsieht.“

Schüller meint damit vor allem die Brückenbauwerke, die entstehen, wenn die Bahn um den Ortsteil Fischenich herumgeleitet werden wird. „Nach der jetzigen Planung würde beispielsweise die Durchfahrt über den Marktweg bis nach Köln-Meschenich nicht mehr möglich sein. Das können wir so nicht hinnehmen“, betont Schüller, der vor allem die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe in dem Fall gefährdet sieht.

Ähnlich sieht das Rüdiger Winkler, verkehrspolitischer Sprecher der CDU und ebenfalls Ratsmitglied für Fischenich: „Wir befinden uns allerdings erst in der Vorplanung, gebaut wird nicht vor den 2030er Jahren. Nichts desto trotz sind wir aufgefordert, schon jetzt an den richtigen Stellen zu intervenieren, um Alternativplanungen herbeizuführen. Das hat unsere Fraktion jetzt im Verkehrsausschuss deutlich gemacht und von den Planungsverantwortlichen der Bahn die Zusage erhalten, dass die Verbindung nach Meschenich eventuell in anderer Form erhalten bleibt.“

Bei aller Kritik sehen Schüller und Winkler auch enorme Chancen für den Ort: „Dass die Bahntrasse künftig um Fischenich herumgeführt wird und nicht mehr mitten durch den Ort fährt, ist aus mehrfacher Sicht ein enormer Gewinn: Flächen werden hinzugewonnen, Lärm reduziert.“

Beide versprechen: „Die CDU wird das Projekt in den nächsten Jahren intensiv begleiten – kritisch, aber auch konstruktiv.“

Ausbau des Bahnknotens Köln erfasst auch die Eifelstrecke von Köln nach Kall

Der stark frequentierte Kölner Eisenbahnring ist nicht nur ein zentraler bundesweiter Verknüpfungspunkt – er erweist sich auch als einer der größten Engpässe im nationalen und internationalen Eisenbahnnetz. Das betrifft aber nicht nur den Fernverkehr, sondern insbesondere auch die Nahverkehrsverbindungen. In diesem Zusammenhang soll nicht nur der Bahnhof Kalscheuren ausgebaut und in die linke Rheinstrecke eingebunden werden. Auch die höhenfreie Einfädlung der Eifelstrecke in die Rheinstrecke wird dort realisiert. Um für Hürth einen zusätzlichen Haltepunkt zu realisieren ist gerade eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden, bei der untern anderem einen gemeinsamen Haltepunkt der S-Bahnlinie Köln-Kall mit der Stadtbahnlinie 18 in Fischenich geprüft wird.


„Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird Anfang nächsten Jahres erwartet. Wir sind gespannt und hoffen sehr, dass sich dabei eine noch bessere Verbindung nach Köln ergibt“, fasst das Fischenicher Ratsmitglied Rüdiger Winkler die Informationen in der letzten Sitzung des Planungsausschusses zusammen. Selbst im Falle einer positiven Entscheidung für den Haltepunkt Fischenich werden aber noch mehrere Jahre bis zu seiner Realisierung vergehen.