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CDU und Stadtwerke informieren, damit künftig Schlimmeres verhindert wird

„Unsere Absicht ist nicht, einen Schuldigen zu finden, sondern für künftige Ereignisse die Rollen zu verteilen, damit für die Bürgerinnen und Bürger transparent ist, wo die Verantwortlichkeiten bei Starkregenereignissen liegen, wie wir sie im Juli 2021 und Mai 2022 erlebt haben“, begründet Ortsvorsteher Thomas Fund die Einladung des CDU-Ortsverbandes Alt-Hürth/Knapsack in den Pfarrsaal zum Thema Starkregenvorsorge.

Knapp 100 interessierte Alt-Hürtherinnen und Alt-Hürther informierten sich bei der zweistündigen Veranstaltung, bei der die Stadtwerke zunächst über Themen wie Klimawandel im Allgemeinen sowie das Alt-Hürther Kanalsystem im Speziellen referierten, bevor es zum Dialog und Austausch im Plenum kam, wobei auch auf individuelle Fragestellungen eingegangen werden konnte.

Ausgegangen war die Initiative von den drei Ratsmitgliedern für Alt-Hürth und Knapsack, Gudrun Baer, Peter Zylajew und Bjørn Burzinski, denen besonders am Herzen liegt, „dass die Menschen nicht bei jedem Unwetter in Panik ausbrechen müssen oder – gerade jetzt im Sommer – unbesorgt in Urlaub fahren können“, wie sie betonen.

Den Vertretern der Stadtwerke ist es gelungen, Vertrauen zu schaffen, indem sie aufgezeigt haben, bis zu welchem Punkt das Kanalsystem zuverlässig funktioniert, und ab wann die Bürgerinnen und Bürger auch selbst für den Schutz ihres Eigentums verantwortlich sind.

Letzte Zweifel, ob die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes nach der Flutnacht am 14.07.2021 wiederhergestellt sei, da sich möglicherweise Schlick und Schlamm dort abgelagert habe, konnten die Stadtwerke zwischenzeitlich ausräumen. Dem Ortsvorsteher und den Ratsmitgliedern liegen Bilder einer der letzten Kontrollfahrten vor, die die Sauberkeit des Kanals belegen.

„Die Veranstaltung kann nun ein erster Schritt gewesen sein. Wir fordern von den Stadtwerken regelmäßige Informationen der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere in Zeiten, in denen häufige, klimabedingte Starkregenereignisse noch Neuland für Hauseigentümer und Mieter sind“, sichern Baer, Zylajew und

Burzinski zu. Erste Onlineschulungen zur Absicherung eigener Grundstücke haben die Stadtwerke zwischenzeitlich schon durchgeführt.

Dass der Klimawandel auch vor Hürth nicht Halt macht, mussten viele Bürgerinnen und Bürger in der jüngeren Vergangenheit schmerzlich erfahren. „Die Starkregenereignisse haben uns gezeigt, dass es in Hürth Straßen gibt, die stärker von den Folgen solcher Ereignisse betroffen sind als andere. Das hat mich bewogen, gemeinsam mit dem CDU-Ortsverband und den Stadtwerken zu einem Dialog-Abend einzuladen“, so Ortsvorsteher Hans-Josef Lang.

Ca. 100 Personen waren der Einladung gefolgt. Erläutert wurden die Belastbarkeit der Kanäle und die Absicherung von Häusern und Garagen, mögliche bauliche Straßenmaßnahmen und Vieles mehr. Die Stadtwerke machten deutlich, dass das Hürther Entwässerungssystem gut funktioniert und den gesetzlichen Vorgaben entspricht, Starkregenereignisse jüngsten Ausmaßes die Kapazitäten jedoch bei Weitem übersteigen.

Auf Seiten der Stadtwerke wird zunächst nach punktuellen Lösungen gesucht, wie z.B. ob die Abtrennung eines Kanals und Weiterleitung in Richtung Köln erfolgen und eine Straße, die noch nicht an das Kanalsystem angeschlossen ist, kurzfristig erschlossen werden kann. Außerdem soll geprüft werden, ob weitere Rückhaltebecken gebaut werden können. Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die zumeist nicht von heute auf morgen durchgeführt werden können, sondern mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden.

Klar wurde auch, dass gut gemeinte Baumaßnahmen, wie z.B. abgeflachte Bürgersteige, die aus Gründen der Barrierefreiheit gebaut werden, bei Starkregen dem Wasser freien Lauf lassen. Viele Gegenmaßnahmen können und müssen die Hürtherinnen und Hürther an ihren Häusern selber vornehmen. Hierzu gehören z.B. der Einbau von Rückschlagventilen, wasserdichte Fenster und Türen und vieles mehr.

„Ein Ergebnis dieses Abends war, dass es unbedingt erforderlich ist, den Dialog zwischen Verwaltung, Stadtwerke und den Hürtherinnen und Hürthern intensiv zu führen. Denn nur mit Informationen und Reaktionen können und werden wir den klimatischen Veränderungen begegnen können“, so CDU-Ratsmitglied Maria Graf-Leimbach.