Schlagwortarchiv für: Schulentwicklungsplan

Prognostiziert ist eine Steigerung um rund 30% von 2014 bis 2026

Hohe Geburtenraten und Zuzug führen dazu, dass bald über 7.000 Kinder in Hürth zur Schule gehen; davon rund 2.500 in Grundschulen. Diese Prognose legte das Schulamt der Stadt Hürth jüngst in der Sitzung des Schulausschusses vor. Die Vorausberechnungen werden regelmäßig mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes (SEP) aktualisiert und berücksichtigen neu geplante Baugebiete.

„Die Anmeldesituation an unseren beiden Gymnasien zum Schuljahr 2023/2024 haben wir zum Anlass genommen, die Stadtverwaltung zu bitten, kurzfristig eine eigene aktuelle Prognose zu erstellen“, berichtet Gudrun Baer, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.

Bereits im vergangenen Jahr haben sich deutlich mehr Familien für einen Schulplatz an einem Gymnasium entschieden, die Realschule startete mit einer Eingangsklasse weniger, die Haupt- und Gesamtschule mit recht konstanten Anmeldezahlen. Das Wahlverhalten mit steigenden Schülerzahlen an den Gymnasien wird auch für die kommenden Jahre prognostiziert.

„Wir haben in Hürth unsere Hausaufgaben gemacht. Denn von 2014 bis 2022 sind die Schülerzahlen bereits um rund 23% gestiegen. Heute steht an 5 weiterführenden Schulen mit 22 Eingangsklassen ausreichend Schulraum für die Kinder in unserem Stadtgebiet zur Verfügung“, betont Baer und führt aus: „Durch Schaffung von Schulraum mit dem Bau der Gesamtschule, Abriss und Neubau von Gebäudeteilen am EMG, Erweiterung um einen Zug an ASG und Realschule sowie Erhalt der Hauptschule. Zudem erhalten seit dem Schuljahr 2023/2024 vorrangig Hürther Kinder einen Schulplatz.“

Um auf die steigenden Schülerzahlen und den damit steigenden Raumbedarf zu reagieren, sollen folgend Maßnahmen umgesetzt werden:

• Umfrage bei den Eltern der SuS aus dem 4. Schuljahr nach Schulpräferenz
• Zusätzlicher Raumbedarf an den Gymnasien für das Schuljahr 2024/25
übergangsweise im Bestand generieren
• Beauftragung einer neuen Schulentwicklungsplanung in 2024
• Klarheit über das erforderliche Maßnahmenpaket unter Berücksichtigung
der neuen Schulentwicklungsplanung

„Unserer Zielsetzung ist auch zukünftig ein regional ausgewogenes, vielfältiges, integratives und inklusives wohnortnahes Schulangebot. Ein Angebot, welches der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler, ihren Begabungen und Talenten gerecht wird“, so Baer abschließend.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihren offenen Brief an den Bürgermeister, zur Zukunft Ihrer Schule, haben wir erhalten und in unserer Fraktion besprochen. Gerne antworten wir Ihnen darauf.
Die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes in den Sommerferien und die aus unserer Sicht inhaltliche Kehrtwende darin haben uns genauso überrascht wie Sie. In allen Vorbereitungen zu Entscheidungen über die zukünftige Bildungslandschaft in Hürth sind wir
von anderen Voraussetzungen ausgegangen und auch jetzt können wir die Veränderungen nicht nachvollziehen. Noch vor den Ferien war die Aussage bekanntermaßen eindeutig, dass von einer Gesamtschule und damit einer dritte Oberstufe für Hürth abgeraten wurde. Die Begründung, dass der Schulkonsens des Landtages in der Konsequenz die Einrichtung einer Gesamtschule fordere, empfinden wir als dürftig und in der Sache nicht zutreffend.
Bei allen Aspekten, die für die Zukunft der Schulen in Hürth berücksichtigt werden müssen, werden wir einer Gesamtschule nicht zustimmen. Dass Sie zudem durch die Medien erfahren mussten, dass man nun Ihr Gebäude brauche und Sie nach Kendenich umziehen müssen, empfinden wir als einen würdelosen Umgang mit Ihnen. Dies haben wir im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales auch zum Ausdruck gebracht.
Eine Schule ist immer mehr als reiner Unterricht. Klassen leben in einem Gebäude, Kollegium und Schülerschaft haben in Ihrem Falle in den letzten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, die Schule auch baulich gestaltet. Sie haben Ihr Konzept immer wieder den aktuellen Erfordernissen und Entwicklungen angepasst und aus unserer Sicht haben Sie den Hürther Kindern und Jugendlichen eine gute Schule geschaffen. Ihre Konzepte zur Berufswahlorientierung haben sich bewährt. Dass Sie nun nach einigen Anstrengungen in den Ganztagsbetrieb wechseln, wird vielen Schülerinnen und Schülern und deren Familien eine große Unterstützung sein. Aus Sicht der CDU Hürth gebührt Ihnen für Ihr beträchtliches Engagement großer Dank.
Die Mehrheitsfraktionen aus SPD, Grünen und der FDP haben deutlich gemacht, dass sie eine Gesamtschule für Hürth wollen. Grundsätzlich ist die Gesamtschule sicherlich eine gute und berechtigte Schulform. Aber für Hürth darf dies nicht ideologisch entschieden werden. Nach unserer Haltung darf nicht die Hürther Schullandschaft einem Schulkonzept unterworfen werden, sondern
die Besonderheiten und Probleme in unserer Stadt müssen gesehen und gelöst werden; ein Schulkonzept muss den Besonderheiten Rechnung tragen. Wir haben derzeit nicht den Eindruck, als würde in Hürth nach diesen Grundsätzen gehandelt.
In der Entwicklung einer zukünftigen Schullandschaft würden wir auch gerne die verschiedenen Schritte nacheinander gehen. Erst wenn inhaltliche Ausrichtungen festgelegt sind, können die räumlichen Erfordernisse und Umsetzungen geplant werden. Dass im Moment die Schulform und Ihre Räumlichkeiten sofort miteinander verknüpft werden, halten wir für falsch. Dies hat im Schulausschuss
nicht unsere Zustimmung gefunden und wird dies auch in Zukunft nicht.
Erst auf unsere Initiative hin, die wir gegen großen Widerstand durchgesetzt haben, wird die Verwaltung nun die Auswirkungen der Errichtung sowohl einer Gesamtschule wie auch einer Sekundarschule auf die bestehenden weiterführenden Schulen hin prüfen. Aus unserer Sicht ist dies unerlässlich, um zukunftsweisende Entscheidungen treffen zu können.
Niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt ausschließen, dass es bei den weiterführenden Schulen in Hürth zu Veränderungen kommen wird. Wahrscheinlich werden damit verbunden auch Veränderungen für die Friedrich-Ebert-Realschule erforderlich sein.
Innerhalb unserer Fraktion sind wir nach einem langen Abstimmungsprozess auch zu dem Schluss gekommen, dass die Errichtung einer Sekundarschule für Hürth sinnvoll sein könnte. In den vergangenen Jahren haben Sie aber gezeigt, dass Sie sich Veränderungen nicht verschließen, sondern diesen mit neuen Konzepten begegnen. Wir sind der Auffassung, dass die Entwicklungen in Hürth nur unter Einbeziehung Aller gut verlaufen können. In welcher Weise die Friedrich-Ebert-Realschule in einigen Jahren aufgestellt sein wird, muss in enger Abstimmung und im Dialog mit der Stadt Hürth und allen Beteiligten entwickelt werden. Dafür haben wir in den letzten Wochen
plädiert und dies werden wir auch weiterhin tun.
Wir sind dankbar, dass wir ein gutes und intensives Gespräch mit Vertreterinnen Ihres Kollegiums in unserer Fraktion führen durften. Wir würden uns freuen, auch in den nächsten Wochen, die entscheidend für die Hürther Bildungslandschaft sein werden, im Austausch mit Ihnen bleiben zu können.
Wir sichern Ihnen zu, Ihre Kritik nicht ungehört verklingen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Fabian                                 Peter Prinz                                                gez. Elisabeth Ingenerf-Huber
Fraktionsvorsitzender            Sprecher im Ausschuss                       Mitglied im Ausschuss
                                                          für Bildung, Kultur und Soziales      für Bildung, Kultur und Soziales

Der Gutachter des Schulentwicklungsplans hat nach eingehender Diskussion im Schulausschuss eine differenzierte Abfrage der Eltern befürwortet.
Die CDU spricht sich für ein integriertes Schulsystem aus, das alle Möglichkeiten, entsprechend der bisherigen Hürther Schullandschaft, berücksichtigt und zukünftig ein integriertes, teilintegriertes, kooperatives und differenziertes Lernen ermöglicht. „Die von den Mehrheitsfraktionen beschlossene einseitige Elternbefragung geht uns nicht weit genug. Wir wollten den Eltern Wahlmöglichkeiten zwischen der Gesamtschule und der Sekundarschule anbieten“, erläuterte Peter Prinz, CDU-Sprecher im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales.
Die bestehenden Schulen, insbesondere die Real- und Hauptschulen müssen ausführlich an dem Prozess beteiligt werden. Die CDU möchte darüber hinaus, dass die Verwaltung eine umfassende Analyse über die Konsequenzen der Veränderung der Schullandschaft vorlegt. Diesem CDUAntrag wurde mehrheitlich zugestimmt. Auch Standortfragen müssen kritisch hinterfragt werden