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zebrastreifen-6453549900203810582Die Mitglieder des Planungsausschusses staunten in der jüngsten Sitzung nicht schlecht, als die Verwaltung bekannt gab, dass 17 Zebrastreifen – im Amtsdeutsch „Fußgängerüberwege“ genannt – in den Stadtteilen Alstädten/Burbach, Alt-Hürth, Fischenich, Gleuel, Hermülheim und Kendenich entfernen will. Als Grund wird von der Verwaltung eine Richtlinie aus dem Jahr 2001 angeführt, die entsprechende Rahmenbedingungen vorgibt. Die betreffenden Fußgängerüberwege seien nicht richtlinienkonform und würden daher entfernt.
„Viele dieser Zebrastreifen sind angelegt worden, um Kinder auf dem Weg zur Schule oder in den Kindergarten, aber auch Senioren, zu schützen. Für uns hat Sicherheit oberste Priorität. Daher wollen wir alles Erforderliche tun, um die Zebrastreifen richtlinienkonform zu gestalten und zu erhalten“, betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Breuer im Planungsausschuss. Bürgermeister Boecker vertrat in dieser Sitzung jedoch die Auffassung, dass es allein Angelegenheit der Verwaltung sei, hierüber zu entscheiden. Der Planungsausschuss habe hierzu keine Entscheidungskompetenz. Dennoch sagte er auf der Grundlage eines Antrags von CDU und Grünen zu, darzustellen, aus welchen konkreten Gründen die betroffenen Fußgängerüberwege entfernt werden sollen und wie man sie richtlinienkonform gestalten kann.
CDU-Ausschussmitglied Raimund Westphal erläuterte: „Investitionen in die Fußgängerüberwege dienen nicht nur der Sicherheit, sondern stellen auch einen Beitrag zur Entlastung verkehrsgeplagter Anwohner dar. Zebrastreifen bewirken nachweisbar eine Verringerung der Geschwindigkeit auf den Straßen.“ Laut Studien sinkt das Geschwindigkeitsniveau, nachdem Zebrastreifen angelegt wurden, um bis zu 7 km/h. Insbesondere bei Tempo 50 wird die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit demnach deutlich verbessert.
Statistiken über Straßenverkehrsunfälle in Deutschland belegen, dass sich bundesweit ca. 80 % aller Unfälle mit Fußgängerbeteiligung in geschlossenen Ortschaften bei der Überquerung von Fahrbahnen ereignen. Dabei ist der Anteil von Kindern und Senioren an den Fußgängerunfällen überproportional hoch. Zum Schutz der Fußgänger wurden daher in der Vergangenheit häufig Querungshilfen und Fußgängerüberwege angelegt.

Auf Nachfrage von CDU-Ratsmitglied Frank Rock wurde der Alt-Hürther Union jetzt mitgeteilt, dass die Bauarbeiten Ecke Kreuzstraße/Brabanter Platz die Einrichtung eines neuen Zebrastreifens nach sich ziehen. „Viele Alt-Hürther Bürgerinnen und Bürger wunderte in den letzten Tagen der Baubeginn einschließlich der kurzfristigen Einrichtung der Ampelanlage“, so Rock kritisch und ergänzt, dass in keiner Ausschussvorlage die Überquerungssituation auf dem Brabanter Platz bisher verzeichnet gewesen sei. In einer Anfrage vor wenigen Monaten hatte es noch geheißen, dass aufgrund der fehlenden Beleuchtung von einem Zebrastreifen Abstand genommen werde.
Dass jetzt plötzlich scheinbar alle Dinge geklärt sind und auch eine neue Beleuchtungsanlage angebracht wird, freut auch Gudrun Baer, neues Ratsmitglied für Alt-Hürth: „Wir haben dennoch die Verwaltung darum gebeten, künftig frühzeitig über solche und ähnliche Maßnahmen informiert zu werden, damit wir den Anwohnerinnen und Anwohnern Rede und Antwort stehen können“.
Die Maßnahme soll in zehn Tagen abgeschlossen sein. Diese Auskunft hat der zuständige Mitarbeiter der Stadtwerke den Ratsmitgliedern erteilt. „Die Maßnahme wird vor allem Kindern, Müttern mit Kinderwagen und älteren Mitbürgern mit Gehhilfe eine bessere Überquerung ermöglichen“, erklärt Rock abschließend.